Der Lebensgarten Steyerberg e. V. ist eine Siedlungsgemeinschaft. Uns verbindet der Wunsch nach einem harmonischen Zusammenleben miteinander sowie mit der umgebenden Natur.

Gegründet wurde der gemeinnützige Verein Lebensgarten Steyerberg e. V. im Jahr 1986. Die Reihenhaussiedlung, in der wir leben, entstand 1938 für Arbeiterinnen in der NS-Rüstungsindustrie und gehört zum Ort Steyerberg in Niedersachsen (s. Die Geschichte des Ortes und die Gemeinschaft“). Sie besteht aus 62 Reihenhäusern und dem goßen Seminarhaus-Komplex im Hauptgebäude. Im Westflügel befinden sich die Büros, Küche und der kleine Speiseraum, im Ostflügel gibt es den großen Speisesaal, das Studio und die Kapelle. Zu diesem Komplex gehört auch das Heilehaus, unser heutiges Gästehaus.

Seit 1984 leben hier Menschen, die einen Lebenszusammenhang wollen, der geprägt ist von gegenseitiger Achtung und Toleranz. Wir unterstützen uns gegenseitig bei der Entwicklung unserer Fähigkeiten und Talente sowie im alltäglichen Leben. Ebenso wichtig waren und sind uns die Kooperation mit der Natur und die Ökologie im Alltag. Besonders hervorzuheben ist die sehr klare Intention der Gründungsmitglieder, dass trotz dieser gemeinschaftlichen Grundhaltung stets die persönliche Freiheit und die Toleranz Vorrang haben. Das macht unser Leben im Vergleich zu anderen Ökodörfern tatsächlich sehr individuell und ist ein Dauerthema, das auch kontrovers gesehen wird.

Inzwischen gehören ca. 120 erwachsene Lebensgärtner*innen und Kinder zu unserer Gemeinschaft. Jede und jeder ist wirtschaftlich für sich selbst verantwortlich. Neben den aktiven Mitgliedern gibt es zahlreiche Fördermitglieder im Verein.

Inspiriert wurden wir am Anfang durch die Findhorn-Gemeinschaft in Schottland. So können auch wir hier täglich unsere Spiritualität leben (Meditation, Singen in der Kapelle, Kreistanz sowie persönliche Formen). Wir halten nachbarschaftlichen Kontakt und können den Alltag, besondere Lebensphasen, Feste und Freizeit gemeinsam gestalten. Gemeinschaftsbezogene oder individuelle Wachstumskrisen und Konflikte werden hier oft gemeinschaftlich besprochen und geklärt, sofern dies gewünscht ist, und gehören zum Alltag in Gemeinschaften.

Einen Guru oder Chef gibt es bei uns nicht, auch keine gemeinsame Glaubens-, Religions- oder Kirchen-Zugehörigkeit. Wir achten alle spirituellen Wege und Ausdrucksweisen.

Unsere Entscheidungen für die Gemeinschaft treffen wir in den monatlichen Mitglieder­versammlungen nach dem Konsensprinzip. Es ist unser Ziel, nur Entscheidungen zu treffen, mit denen alle gut leben können. Ausführendes Organ ist der Vorstand, der aus 6 bis 8 Mitgliedern besteht. Jedes Mitglied kann selbst entscheiden, wie und in welchem Maße es an den Aufgaben und Zielen der Gemeinschaft mitarbeitet.

In der Pionierphase haben wir die teilweise sehr schlecht erhaltenen Wohnhäuser renoviert und größtenteils ökologisch ausgebaut, genauso wie die Gemeinschaftsräume. Im Jahr 2000 konnten wir mit Hilfe der EXPO im Gemeinschaftsgebäude verschiedene Räume für Seminare und größere Veranstaltungen fertigstellen.

Unsere Themen sind: gesunde Ernährung – gesundes Wohnen – Kulturarbeit – natürliche Heilungswege – soziale Kompetenz – systemische Arbeit – positive Bewältigung von Konflikten.
Viele unserer Mitglieder haben das, was sie hier gelernt haben, so weiterentwickelt, dass sie diese erworbenen Fähigkeiten zur Grundlage ihrer Existenz machen konnten.
Aus der Kulturkücheninitiative ist im Laufe der Jahre die Kulturküche entstanden. Sie befindet sich in den Räumen der ehemaligen Großküche im Ostflügel des Hauptgebäudes und hat ihren Namen daher bekommen.
Neben den Zweckbetrieben Schule für Mediation und Kulturküche sind auch einige Unternehmungen auf privater Basis entstanden. Mehrere Lebensgärtner*innen haben ihre Fähigkeiten in eine berufliche Selbstständigkeit umgesetzt. Der Überblick mit Verlinkung zu den Unternehmen und Praxen befindet sich bei Unternehmen.

Wir sind Gründungsmitglied und Teil des Global Eco-Village Network (GEN), welches zum Zwecke des weltweiten Informationsaustauschs zwischen Ökodörfern und an diesem Thema interessierten Menschen ins Leben gerufen wurde. Außerdem stehen wir im Austausch mit Gemeinschaften in Deutschland und der ganzen Welt.

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